Kristine Bilkau liest aus „Die Glücklichen“

bilkau4Freitag
07. April 2017
19 Uhr 30

Die Autorin Kristine Bilkau liest aus „Die Glücklichen“
Luchterhand Literatur Verlag
Moderation: Rainer Moritz
Eintritt: 12 Euro
Ort: Kunstscheune Vaschvitz

„Kristine Bilkau hat diesen großartigen Roman geschrieben über die Generation 30+ – eine Generation, die hohe Ansprüche ans Leben stellt und an Scheitern nicht denken will.“ (Natascha Geier / NDR-Kulturjournal)

Foto: © Thorsten Kirves

 

 

bilkau-die-gluecklichenEin großes Generationsporträt unserer Zeit

Isabell und Georg sind ein Paar. Ein glückliches. Wenn die Cellistin Isabell spätabends von ihren Auftritten mit dem Orchester nach Hause geht oder der Journalist Georg von seinem Dienst in der Redaktion auf dem Heimweg ist, schauen sie oft in die Fenster fremder Wohnungen, dringen mit ihren Blicken in die hellen Räume ein. Bei abendlichen Spaziergängen werden sie zu Voyeuren. Regalwände voller Bücher, stilvolle Deckenlampen, die bunten Vorhänge der Kinderzimmer. Signale gesicherter Existenzen, die ihnen ein wohliges Gefühl geben. Das eigene Leben in den fremden Wohnungen erkennen. Doch das Gefühl verliert sich.

Mit der Geburt ihres Sohnes wächst nicht nur ihr Glück, sondern auch der Druck und die Verunsicherung. Für Isabell erweist sich die Rückkehr in ihren Beruf als schwierig: Während des Solos zittern ihre Hände, nicht nur am ersten Abend, sondern auch an den folgenden. Gleichzeitig verdichten sich in Georgs Redaktion die Gerüchte, der Verlag würde die Zeitung verkaufen. Währenddessen wird ihr Haus saniert. Im Treppenhaus hängt jetzt ein Kronleuchter, im Briefkasten liegt eine Mieterhöhung. Für die jungen Eltern beginnt damit ein leiser sozialer Abstieg. Isabell und Georg beginnen mit einem Mal zu zweifeln, zu rechnen, zu vergleichen. Jeder für sich. Je schwieriger ihr Alltag wird, desto mehr verunsichert sie, was sie sehen. Die gesicherten Existenzen mit ihren geschmackvollen Wandfarben sagen jetzt: Wir können, ihr nicht. Was vertraut und selbstverständlich schien – die Cafés, Läden, der Park, die Spielplätze mit jungen Eltern –, wirkt auf einmal unzugänglich. Gegenseitig treiben sich Isabell und Georg immer mehr in die Enge, bis das Gefüge ihrer kleinen Familie zu zerbrechen droht.

Kristine Bilkau zeichnet in ihrem Debütroman »Die Glücklichen« das präzise Bild einer nervösen Generation, überreizt von dem Anspruch, ein Leben ohne Niederlagen zu führen, die sich davor fürchtet, aus dem Paradies vertrieben zu werden.

bilkau2zur Autorin:

Kristine Bilkau, 1974 geboren, war 2008 Finalistin des Literaturwettbewerbs Open Mike in Berlin und 2009 Stipendiatin der Autorenwerkstatt des Literarischen Colloquiums Berlin. 2010 erhielt sie das Stipendium des Künstlerdorfes Schöppingen und 2013 nahm sie an der Bayerischen Akademie des Schreibens des Literaturhauses München teil. Sie arbeitet als Journalistin und lebt mit ihrer Familie in Hamburg. Ihr erster Roman „Die Glücklichen“ wurde vom Feuilleton gefeiert und mit dem Franz-Tumler-Preis, dem Klaus-Michael-Kühne-Preis und dem Hamburger Förderpreis für Literatur ausgezeichnet.

Rezension:

„Kristine Bilkau hat diesen großartigen Roman geschrieben über die Generation 30+ – eine Generation, die hohe Ansprüche ans Leben stellt und an Scheitern nicht denken will.“ (Natascha Geier / NDR-Kulturjournal)

„Kristine Bilkaus Debüt „Die Glücklichen“ ist mehr als ein Prekariatsroman. Es legt die Risse einer jungen Generation frei, die an der modernen Arbeitswelt scheitert.“ (Björn Hayer / ZEIT ONLINE)

Copyright Kristine Bilkau.. © Thorsten Kirves